Lernbrief 16 Kommunikation 2 - Der liebevolle Umgang mit Jains (Ja mit Nein-Anteil)

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19 Seiten, 233 KB Version 1.2

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Auszüge aus dem Inhalt:

1 Warum ein Lernbrief?

Wenn ich meine Erkenntnisse aus meiner beruflichen ebenso wie meiner persönlichen Erfahrungswelt zu Schlüsselerkenntnissen zusammenfassen würde, würde eine davon lauten:

Partnerschaften scheitern nicht 
aus Mangel an Liebe
 sondern aus Mangel an Wissen.

Würden wir es besser wissen, 
würden wir es auch besser machen.

Erscheint dir das zu einfach gedacht?
Jeder wünscht sich Glück und Zufriedenheit, vor allem in der Partnerschaft! Doch wie erreichen wir dieses Ziel? ... mehr

2 Unser Alltag ist eine Herausforderung für unsere Beziehung

Beispiel 1:
Elisabeth und Stefan
Als das Telefon klingelt, kann Elisabeth an den Nebengeräuschen hören, dass ihr Mann aus dem Auto anruft: „Ich bin erst jetzt unterwegs, ich musste noch eine Patientin mit akuter Mittelohrentzündung einschieben!“ „Ist gut.“ antwortet Elisabeth. 
Stefan ist HNO-Arzt, seine Praxis liegt in einem anderen Stadtteil. „Wann wirst du ungefähr da sein?“ „So in einer halben Stunde denke ich, ich wollte noch kurz beim Autohaus anhalten. Sollen wir heute Abend ins Kino gehen?“
Elisabeth versteht ihren Mann jetzt nur undeutlich, ein Rauschen hat sich auf die Verbindung gelegt. „Lass uns das gleich zu Hause noch einmal besprechen, ich höre dich schlecht.“ Sie verabschieden sich kurz und Elisabeth geht zurück in ihren Arbeitsraum im Keller ihres Hauses. Sie betrachtet ihre bisherigen Vorbereitungen für ihren Kurs am Wochenende. Eine Reihe aus Weidenzweigen geflochtene Kränze liegen aufgereiht auf der Arbeitsplatte. Wenn sie noch zwei bindet, ist sie mit diesem Teil der Vorbereitung fertig. „Was die Natur uns schenkt – Sommerkränze binden“ ist der Titel ihres Seminars, für das sich bisher 8 Frauen angemeldet haben. Zufrieden macht Elisabeth sich an die Arbeit.
Eine dreiviertel Stunde später hört sie die Haustür zuschlagen und Stefans Schlüssel in der Schale auf der Flurkommode klimpern: „Ich bin da!“ hört sie ihn rufen. „Ich komme gleich rauf!“ ruft sie zurück und fegt die letzten Zweigreste von der Arbeitsplatte. 
Sie treffen sich in der Küche, wo Stefan sich gerade ein Glas Eistee eingießt: „Uff, jetzt bin ich geschafft. Also wie sieht´s aus, magst du ins Kino gehen?“ Als Elisabeth nicht gleich antwortet, sieht er sie fragend an – und hört dann ein ebenso fragendes Jaa? „Was denn nun, willst du oder nicht?“ Irritiert sieht seine Frau ihn an. ... mehr

Beispiel 2:
Christine und Jana
Ein zufriedenes Lächeln huscht über Christines Gesicht, als just in dem Moment, wo sie einen Parkplatz vor Janas Schule sucht, jemand vor ihr ausparkt. Man muss auch mal Glück haben. Da sieht sie ihre Tochter schon um die Ecke biegen, die bunte Umhängetasche über der Schulter und einen aufgerollten Schlafsack in der Hand. Wo will sie denn damit hin? überlegt Christine kurz, bevor ihr einfällt, dass Jana ihren Schlafsack vor einer Woche einer Schulfreundin ausgeliehen hatte. Dann hat sie den wohl heute wiederbekommen. Da öffnet Jana auch schon die Wagentür. Tasche und Schlafsack fliegen auf den Rücksitz und mit einem Seufzen greift Jana nach dem Gurt. „Hallo mein Schatz. Alles gut?“ fragt Christine liebevoll und sieht ihre Tochter an. „Hallo Mama. Alles gut.“ Jana schaut ihre Mutter kurz an, bevor sie sich in den Sitz zurückfallen lässt. „Können wir fahren?“ Es klingt ein wenig genervt. Christine zuckt mit den Schultern und startet den Wagen. Manchmal ist ihre 15jährige Tochter wie ein kleines Stachelschwein. Sie fahren schweigend. 
Als sie einige Zeit später an einer roten Ampel anhalten muss, fragt Christine: „Magst du mir erzählen, wie es heute in der Schule war?“ Die Ampel springt auf grün, als Jana schließlich mit einem langgezogenen Jaaa antwortet, das mehr wie eine Frage als wie ein Ja klingt. „Ich meine du musst nicht, wenn du nicht willst. Es interessiert mich nur.“ „Ich hab doch ja gesagt!.... mehr

3 Ein paar grundsätzliche Gedanken

Liebe und Beziehung – was ist das eigentlich?

  • Kennst du/ kennt ihr solche oder ähnliche Szenen?
  • Ist es sinnvoll,  zu erwarten, dass jemand immer eine eindeutige Antwort liefert?
  • Kennst du deine bisher übliche Umgangsweise mit uneindeutigen Antworten (Jains)? Wie sah sie aus?
  • Solange ich ein Ja als Antwort erhalte – auch wenn es ein verhaltenes Ja mit einem unausgesprochenen Nein-Anteil ist – sollte ich es auch als Ja werten und damit erübrigt sich eine weitere Nachfrage.
  • Solange ein Ja als Antwort auf meine Frage nur verhalten gegeben wird und ich einen deutlichen Vorbehalt heraushöre, sollte ich es als Nein werten und so lange nachhaken, bis die Antwort eindeutig ausfällt.
  • Kennst du aus eigener Erfahrung die Situation, dass eine Frage bei dir einen Prozess des Abwägens der Für und Wider eines Thema anstößt und dass deine Antwort notwendigerweise uneindeutig ist, eben weil es sowohl Punkte gibt, die für ein Ja als auch welche die für ein Nein sprechen?

und weitere....