Lernbrief 15 Kommunikation 1 - Rapport - das herzliche Mitgehen im Gespräch

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21 Seiten, 246 KB Version 1.1

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Auszüge aus dem Inhalt:

1 Warum ein Lernbrief?

Wenn ich meine Erkenntnisse aus meiner beruflichen ebenso wie meiner persönlichen Erfahrungswelt zu Schlüsselerkenntnissen zusammenfassen würde, würde eine davon lauten:

Partnerschaften scheitern nicht 
aus Mangel an Liebe
 sondern aus Mangel an Wissen.

Würden wir es besser wissen, 
würden wir es auch besser machen.

Erscheint dir das zu einfach gedacht?
Jeder wünscht sich Glück und Zufriedenheit, vor allem in der Partnerschaft! Doch wie erreichen wir dieses Ziel? ... mehr

2 Unser Alltag ist eine Herausforderung für unsere Beziehung

Beispiel 1:
„Na wie war dein Tag?“ Georg drückt Sabine einen Kuss auf die Wange, während er gleichzeitig versucht, dem Ansturm ihrer zwei Söhne standzuhalten, die mit Indianergeheul an seinen Beinen hängen. „Ihr werft mich ja gleich um!“ lacht er und hebt den kleinen Jan auf den Arm. „Komm schnell, ich muss dir was zeigen!“ Lukas stürmt voraus ins Kinderzimmer. „Ich kann jetzt schon am Seil hochklettern!“ „Geh ruhig, er ist wirklich ganz schön kräftig geworden.“ Sabine lächelt ihren Mann an. „Ich mach inzwischen einen Espresso für uns, ja?“ Aber Georg ist schon unterwegs ins Kinderzimmer und es dauert eine ganze Weile, bis er sich schließlich mit einem Aufseufzen am Esstisch niederlässt und nach der Post greift. „Also ...“ beginnt Sabine und rührt in ihrem Kaffee. „Also, was?“ fragt Georg zerstreut. Verdammt, die Servicerechnung für Sabines Wagen ist dieses mal ganz schön hoch ausgefallen. „Na du hast mich nach meinem Tag gefragt. Also zuerst – „Sag mal, hatten sie dir in der Werkstatt eigentlich gesagt, dass die Zylinderkopfdichtung ausgetauscht werden muss?“ fällt Georg ihr ins Wort. Sabine denkt kurz nach und schüttelt dann den Kopf. „Nein, ich glaube nicht.“ Aus dem Kinderzimmer ertönt ein Krachen, gefolgt von lautem Geheul. „Soll ich oder könntest du kurz ...?“ „Ich gehe schon.“ Als Sabine kurz darauf zurück ins Esszimmer kommt, ist Georg nicht mehr da. Sie hört ihn im Schlafzimmer rumoren, als er sich etwas leichteres zum Anziehen aussucht. „Ich wollte dir gern von meinem Tag erzählen.“ Sabine lehnt mit verschränkten Armen in der Tür des Schlafzimmers und sieht ihrem Mann beim Umkleiden zu. „Das wichtigste war wahrscheinlich Jans Schnupperstunde im Kindergarten heute Vormittag. Zuerst war er richtig anhänglich, so kenne ich ihn gar nicht, und dann kam so ein kleines Mädchen mit einer Keksdose und – „Aber insgesamt lief es doch gut, oder? Das hattest du mir zumindest am Telefon so gesagt, nicht? Übrigens: Telefon. Du glaubst nicht, mit was für einen Mist der Kollege Berger heute ankam. ... mehr

Beispiel 2:
Timo schlendert in die Wohnküche und zieht sich einen Stuhl an den Tisch. „Timo, sei so gut und räum deine Mappe weg, sie liegt wieder mitten im Flur und ich will nicht, dass jemand drüber fällt.“ Eveline stellt zwei Teller mit dampfenden Spaghetti auf den Tisch und dreht sich zum Kühlschrank um. „Jetzt hab ich wieder den Parmesan vergessen!“ Timo dreht sein Glas Apfelsaft in den Händen. „Tiiimooo – ist jemand zu Hause?“ Eveline sieht ihren 14jährigen Sohn fragend an und nickt mit dem Kopf in Richtung Küchentür. „Das nervt ...“ Ein unwilliger Blick trifft seine Mutter, dann windet Timo sich aus dem Stuhl und geht in den Flur. Kurz darauf lässt er sich wieder auf seinem Platz nieder und greift nach der Schüssel mit Parmesan. „Wie war´s heute?“ erkundigt sich Eveline. Dann wartet sie auf das vertraute „alles gut“, das sie sonst zu hören bekommt. Aber Timo streut angelegentlich Käse über seine Nudeln, stellt dann die Schüssel weg und sieht sie an: „Da war heute dieser Typ in der Schule.“ „Welcher Typ?“ Eveline nimmt ihr Essen wieder auf, ihr Blick wandert zur Küchenuhr. Gleich halb drei. In einer knappen Viertelstunde sollte sie gehen, dann hätte sie genug Zeit, um nicht abgehetzt zu Herrn Jogic zu kommen. Er ist der erste von drei ihrer Klienten, die sie als hauptberufliche Sachwalterin heute Nachmittag zu besuchen hat. 
„Du hörst mir überhaupt nicht zu!“ Timo klingt gereizt. .... mehr

3 Ein paar grundsätzliche Gedanken

Liebe und Beziehung – was ist das eigentlich?

  • Kennst du/ kennt ihr solche oder ähnliche Szenen?
  • Ist es wirklich immer nötig, jemanden aussprechen zu lassen, wenn man schon nach wenigen Worten weiß, was er/ sie sagen will?
  • Was würdest du dir/ ihr euch wünschen, wenn ihr jemandem etwas erzählt?
  • Muss man dem anderen immer in besonderer Weise zeigen, dass man ihm zuhört?
  • Wäre es nicht authentisch, dem anderen gleich zu sagen, dass er falsch liegt,  wenn das meine ehrliche Meinung ist?
  • Wenn jeder das Recht hat, eine eigene Meinung zu haben, müsste man nicht immer erst einmal darüber nachdenken, warum der andere eine andere Meinung vertritt, bevor man diese ablehnt und das dem Gesprächspartner auch so vermittelt?

und weitere....