Die Anatomie der Grundregeln:

Hast du schon mal versucht, deinem Partner / deiner Partnerin zu sagen, was du dringend von ihm / ihr benötigst, um ein Konflikt dauerhaft zu lösen?

Vielleicht kennt ihr auch diese „Forderungen“ eurer Partner:

  • Werde doch endlich erwachsen ...
  • Ich möchte, dass du mich respektierst ...
  • Ich möchte mehr Respekt von Dir ...
  • Verstehe mich doch endlich ...
  • Sei doch präsenter ...
  • Zeig mir doch deine Liebe ...
  • Geh doch nicht dauernd unter die Decke, reg dich doch nicht immer so auf!

Waren solche Wünsche oder gar Forderungen erfolgreich, haben sie den Konflikt gelöst - oder haben sie ihn eher verschärft? Wusste der Partner oder Partnerin damit etwas anzufangen? Eher nicht so genau, oder?
Warum? Was fehlt denn, unabhängig davon, dass sie trotzdem aus tiefsten Herzen kommen?

Damit diese Forderungen (wir nennen sie Grundregeln) auch tatsächlich klar, verständlich, und damit umsetzbar sind und auch noch den Konflikt lösen können, müssen 4 Wohlgeformtheitskriterien erfüllt werden:

  1. Kriterium: positive Formulierung.

    Also die Vermeidung von
    
- nicht / niemand / kein / ohne / un... / ...los

    - Steigerung mit getilgtem Vergleich (z.B.: Ich möchte, dass du schlanker wirst)

  2. Kriterium: nur ein einziger Wunsch und selbst initiierbar sein.
    D. h. dass der Wunsch bzw. die Forderung, tatsächlich vom anderen direkt geleistet werden kann.

    Also die Vermeidung von 

    - Wunschketten wie: „Ich möchte X und Y (und Z) ...“
    
- um zu / so dass / X damit Y

    - Ich möchte, dass Subjekt P .... 

  3. Kriterium: spezifische Handlung.

    (Es muss verständlich sein, wie genau gehandelt werden soll!)
    
Also die Vermeidung von
    
- unselbständigen Verben: wie können, sein
    
- substantiviertes Adverb
    
- Verb mit unspezifischer Handlung

  4. Kriterium: spezifischer Zeitpunkt.
    
(Es muss verständlich sein, wann gehandelt werden muss!)
    
Also die Vermeidung von:
    
- Immer / zu allen Zeitpunkten x

Nun verstehst du, warum es gar nicht so einfach ist, ein Wunsch oder gar eine Forderung klar und eindeutig zu formulieren. Die 14 Grundregeln entsprechen diesen Regeln - sonst wären sie nicht erfolgreich.





Wie gelangen Paare zu diesen Erkenntnissen?

Wollt Ihr wissen, wie Paare zu diesen Erkenntnissen / Grundregel gelangen? Wie wir Paare dabei unterstützen, ohne uns inhaltlich einzumischen?

Wir schauen uns die Struktur des Wunsches an - bejahen es - und Hinterfragen es in folgender Form:

Tabelle zur Zielhypnose nach Annegret Hallanzy

Wunsch_in_folgender_Form:__________

Frage:

1. Kriterium: Positive Formulierung
a ..nicht/niemand kein/ohne/un-/-los
b Steigerung mit getilgtem Vergleich

 
a Was möchten Sie, anstatt...?
b Woran werden Sie merken, dass...?

2. Kriterium: Nur ein einziger Wunsch
a X und Y (und Z)


b Um zu, so dass, X damit Y



c Ich möchte, dass ich...

d Ich möchte, dass Subjekt X...

 
a Angenommen, X würde Ihnen gelingen, wäre es wahrscheinlich, dass Sie dann auch Y hinbekämen, oder wäre es eher andersherum...

b Angenommen, X würde Ihnen bereits gelingen, woran würden Sie erkennen, dass Sie Y erreicht haben?

c Was haben Sie davon, wenn … ?

d Welches Verhalten von Ihrer Seite würde es wahrscheinlich machen, dass Subjekt X ...

3. Kriterium: Spezifische Handlung
a Unselbständiges Verb, können, sein,
substantiviertes Adverb

b Verb mit unspezifischer Handlung

 
a Woran werden Sie merken, dass ...?


b In welcher Form möchten Sie am liebsten ...?

4. Kriterium: Nur 1 Erfolgsmoment
Immer / zu allen Zeitpunkten x
Erfolgsmanöver:
Angenommen, Sie blicken zurück ... Sie haben es geschafft ..., wann war der Moment wo es Ihnen gelungen ist und Sie gewusst
haben, wenn jetzt hier ... dann wird es mir immer gelingen ...?